Fischfutter
Zierfischfutter ist ein riesiges und umfassendes Thema.
Der folgende Bericht soll allen Anfängern und Fortgeschrittenen Aquarianern als Hilfe und Nachschlagwerk dienen. Daher haben wir versucht den Bericht verständlich und so kurz wie möglich zu halten.
Grundsätzlich gilt für alle Zierfische das gleiche wie für Menschen und andere Tiere. Jeder Organismus benötigt ausgewogene Nahrung um gesund und vital zu bleiben, daher sollte das Futter abwechslungsreich sein und die nötigen Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe enthalten.
Während in der Natur solche Nahrungsquellen, jahreszeitlich bedingt, zur Verfügung stehen, müssen wir als Aquarianer, unsere Fische durch richtiges Füttern ausgewogen ernähren.
Dazu gehört insbesondere, die unterschiedlichen Futterbedürfnisse der einzelnen Fische zu beachten, d.h. es gibt kein Allgemeinfutter das für alle Fische geeignet ist.
Ebenso wichtig ist, in welcher Wasserregion sich die Fische aufhalten. Halten sie sich eher an der Wasseroberfläche, in der Mitte, am Boden oder überall auf?
Dann ist entscheidend, welche Eigenschaften, Größe und Form das gekaufte Futter besitzt.
Welse halten sich vorwiegend am Bodengrund auf und benötigen viel Grünfutter (außer Raubwelse), Guppys sind Allesfresser und sind meist in der oberen und mittleren Wasserregion zu finden. Diskusse gehören zu den Fleischfressern und sind überall im Becken verteilt.
Wie oft und wie viel sollte den Fischen gefüttert werden:
- Größere Fische, Allesfresser und vorwiegend fleischfressende Fische sollten zweimal am Tag mit kleinen Portionen gefüttert werden. Zudem ist ein Fastentag in der Woche sehr gut für ihre Verdauung und reinigt den Organismus.
- Bei vorwiegend pflanzenfressenden Fischen z.B. Tropheusarten ist eine mehrmalige Fütterung mit kleinen Portionen sehr zu empfehlen, da deren Futterverwertung, Verdauung und Darmfunktion anders arbeitet als bei Fleischfressern.
- Junge Fische benötigen den ganzen Tag über Nahrung, daher mehrmals füttern.
Das wichtigste beim Thema Futter ist die zu fütternde Futtermenge und die Futterqualität. Bei Überfütterung und nicht gefressenem Futter mit schlechter Qualität, kommt es zu ungewollter Schimmelbildung und schlechtem Wasser. Nicht zuletzt sogar zum Verlust der Fische, sollte das Wasser kippen, d.h. ein Überschuss an Nitraten, Phosphaten und Eiweißen wird durch das faulende Futter freigesetzt. Diese Abfallstoffe kann der Filter nicht mehr verarbeiten, die Wasserqualität sinkt und im schlimmsten Fall sterben die Fische, wenn dieser Prozess nicht rechtzeitig bemerkt und durch einen Wasserwechsel behoben wird.
Schlechte Wasserqualitäten werden meistens durch schlechtes Leitungswasser, zu viele Fische im Aquarium die zusätzlich überfüttert werden und zu kleine Filter verursacht. Vor allem Anfänger haben oftmals dieses Problem. Die Folge ist Algenwachstum, Fischkrankheiten und im schlimmsten Fall Fischsterben.
- Daher, nur die Menge füttern die die Fische in kurzer Zeit fressen können.
- Bodengrund alle 4 Wochen absaugen mit gleichzeitigem Wasserwechsel von ca. 20%.
- Nicht zu viele Fische in kleinen Aquarien halten.
- Das Filtervolumen sollte mindestens 3-5% von der beinhalteten Wassermenge haben.
- Auch das geeignete Filtermaterial spielt hier eine wesentliche Rolle. (unter Fachbegriffe können Sie „Sinterglas“ nachlesen)
Unterschieden werden folgende Futtersorten:
- Trockenfutter (Flockenfutter, Futtergranulat)
- gefriergetrocknetes Futter
- Frostfutter ( Gefrorenes Futter )
- Lebendfutter
Trockenfutter
Flockenfutter:
diese Art von Trockenfutter kann man mit kleinen Papierschnipseln vergleichen. Sie haben unterschiedliche Farben und sind verschieden groß. Es ist wohl die bekannteste und meist verbreitetste Form des Zierfischfutters.
Vorteile: Flockenfutter ist in der Größe meist so gemischt, dass bei der Verfütterung für jeden Fisch eine Mahlzeit abfällt. Es schwimmt in der Regel recht gut wodurch die Fische ihre Nahrung in Ruhe zu sich nehmen können. In allen Zoofachgeschäften gibt es diese Futterform in den verschiedensten Sorten mit unterschiedlichen Inhaltstoffen und in allen möglichen Verpackungsgrößen zu kaufen. Die Qualität ist in der Regel sehr gut.
Nachteile: Flockenfutter zerfällt recht schnell in kleinste Bestandteile, verschwindet im Bodengrund und gärt oder wird vom Filter angesaugt, wodurch dieser übermäßig verschmutzt wird. Daher sollte immer mäßig gefüttert werden, dafür aber mehrmals am Tag. Für am Boden lebende Fische, z.B. Welse, ist dieses Futter ungeeignet da die Flocken von den anderen Fischen aufgefressen werden bevor es unten ankommen.
Tipp: Verlassen Sie sich nicht auf das Aussehen von schönen bunten Flocken, die Farben werden meistens durch Farbstoffe erzeugt, die nicht zur Wasserqualität beitragen und auch nicht zur Gesundheit Ihrer Fische. Daher ist bei besonders billigen Futterprodukten Vorsicht geboten.
Züchterfutter sind eher grau oder grünlich, da diese keine oder nur ganz wenig Farbstoff enthalten.
Futtergranulat:
diese Futterart erobert immer mehr den Markt und das nicht ohne Grund. Die Qualität ist wie beim Flockenfutter meist sehr gut und die Auswahl, dank der unterschiedlichen Inhaltsstoffe ist mittlerweile groß. Jedes gut sortierte Zoofachgeschäft führt heute beide Futterarten.
Vorteil beim Granulat ist, dass es nicht zerfällt und durch sein Sinkverhalten nicht so schnell vom Filter angesaugt wird. Das Futter kann optimal dosiert werden, da die Fische es direkt aufnehmen. Das Granulat gibt es in verschiedenen Größen und ist somit für jeden Fisch geeignet.
Nicht nur wir verwenden auf Grund dieser Eigenschaften das Granulat-Futter sondern auch die meisten Züchter die sogenannte Artenbecken haben. Hier kann das Futtergranulat gezielt mit den benötigten Inhaltsstoffen verfüttert werden.
Dies ist bei den Hobby- Aquarianern oftmals nicht gegeben, da meistens viele verschiedene Arten mit unterschiedlichen Futteransprüchen in einem Becken gepflegt werden.
Mittlerweile gibt es jedoch gemischte Granulat-Futter zu kaufen, die ein breites Spektrum an Inhaltsstoffen besitzen sowie verschiedene Korngrößen mit unterschiedlichem Sinkverhalten. Somit ist dieses Futter für alle Aquarianer sinnvoll.
Das gleiche gilt auch für Futter-Sticks, es hat die gleichen Eigenschaften wie das Granulat-Futter jedoch unterscheiden sich Größe und Form. Die Sticks kommen aus dem Bereich Gartenteich und werden vorwiegend an Koi und Goldfische verfüttert.
Der Grund ist, dass sie eher für größere Fische wie z.B. Koi geeignet sind. Sie schwimmen in der Regel sehr lange an der Wasseroberfläche damit der Besitzer seine Koi bei der Futteraufnahme beobachten kann.
Bei der Verfütterung von Sticks sollten folgende Dinge beachtet werden:
Nicht zu große Sticks und nicht zu viel auf einmal verfüttern. Koi und Goldfische kennen kein Sättigungsgefühl, sie fressen so lange bis nichts mehr übrig ist. Bei einigen Sticks vor allem bei Billig-Sticks, kann dies gefährlich werden, da sie oft schlecht verdaulich sind und erst im Magen der Fische aufquellen. Dies kann zu Verdauungs- und Darmproblemen führen, und in schweren Fällen auch zum Tod.
Tipp: Weichen Sie die Sticks vor der Fütterung ca. 10 min in Teichwasser ein, somit kann sie der Fisch besser verdauen. Im Frühjahr und im Herbst sollte auf hochwertiges Futter was speziell für die kalte Jahreszeit geeignet ist, zurück gegriffen werden. Dieses Futter ist leicht verdaulich und auch für den Filter besser zu verarbeiten, da die Nutzbakterien während der kälteren Temperaturen nicht mehr so aktiv sind.
Es gibt noch die sogenannten Pellets zu kaufen. Sie sind eher rundlich und so konzipiert, dass sie schnell sinken und somit ein optimales Futter für Störe sind.
Futter-Tabletten (auch Tabs oder Wafers genannt):
Dieses Futter besteht aus zusammen gepresstem Flocken- oder Granulat-Futter. Auch dieses Futter gibt es in unterschiedlichen Größen, mit verschiedenen Inhaltsstoffen und Eigenschaften zu kaufen.
Tabletten speziell für Welse hergestellt, sinken sehr schnell zu Boden. Die sogenannten Haft-Tabletten bleiben hingegen an die Aquarien-Scheibe gepresst, dort kleben, wo die Fische das Futter bequem fressen können und auch der Aquarianer alles im Blickfeld hat und scheue Fische beobachten kann.
Ideal sind die Futter-Tabletten um spezielle Inhaltsstoffe wie z.B. Garnelenstücke, Holzstücke, usw. mit hinein zu verarbeiten.
Der wesentliche Vorteil ist wie beim Granulat-Futter, dass die Tabs nicht vom Filter angesaugt werden und die Fische das sich auflösende Futter sofort fressen. Somit ist die Wasserbelastung gering.
Für die Welse ist es ein ideales Futter, denn sie können auf natürliche Art und Weise das Futter abraspeln (in der Natur raspeln Sie Algen von Baumstämmen und Steinen, hierbei nehmen Sie auch Kleinstlebewesen mit auf).
Mittlerweile gibt es auch sogenannte Wochenend-Futterblocks. Hier wird das Futterkonzentrat langsam freigesetzt und versorgt die Fische meist für drei Tage mit Futter.
Auch Ferien-Futterblocks gibt es zu kaufen, jedoch darf nicht vergessen werden, dass jederzeit die lebensnotwendige Technik wie z.B. Filter oder Pumpe ausfallen können. Daher ist ein Futterblock über längere Zeit immer auch mit Risiko verbunden.
Tipp: Da die meisten Welse nachtaktiv sind, sollten Wels-Tabs erst abends wenn das Licht aus ist, verfüttert werden. Somit geht man sicher dass die Tabs nicht zwischenzeitlich von den anderen Aquarienbewohnern gefressen werden.
Futtertabletten die für alle Fische bestimmt sind am besten morgens, bevor es zur Arbeit geht, an die Scheibe haften. Die Fischen können so über den ganzen Tag verteilt, das Futter zu sich nehmen.
Gefriergetrocknetes Futter
Dieses Futter wird vorwiegend in Form von Würfeln verkauft. Es besteht z.B. aus Tubifex (Schlammröhrenwürmer), Mückenlarven (rote, weiße, schwarze), Daphnien (Wasserflöhe), usw.
Vorteile: Da es ein reines Naturprodukt ist, enthält es keine weiteren Zusatzstoffe, außer evtl. Farbzusätze. Während Vitamine bei der Verarbeitung und Herstellung des Futters erhalten bleiben, werden im Gegenzug, Krankheitserreger abgetötet.
Nachteile: Dieses Naturprodukt besteht vorwiegend aus Eiweißen (Tubifex=60%) was die Fische zum Muskelaufbau benötigen, dennoch darf dieses Futter nicht als Hauptfutter verwendet werden. Zuviel Eiweiß ist nicht nur für Fische ungesund sondern belastet das Wasser übermäßig stark.
Daher empfiehlt sich die Fütterung von gefriergetrocknetem Futter als Zusatzfutter, 2-Mal in der Woche für eine ausgewogene Ernährung. Zudem ist es eine echte Alternative zum Frostfutter.
Frostfutter
Frostfutter besteht aus Pflanzen oder getöteten Tieren.
Über das Frostfutter gibt es bis heute unterschiedliche Meinungen. Während für die einen fest steht, von diesem Futter die Finger zu lassen, ist es für andere ganz klar, den Ernährungsplan seiner Fische mit Frostfutter zu ergänzen.
Damit Sie sich Dafür oder Dagegen entscheiden können, haben wir die Vor- und Nachteile im Folgenden zusammengefasst.
Vorteile: Sicher ist, dass dieses Futter das frischeste und natürlichste ist.
Einige Fischarten können ausschließlich nur mit Frostfutter gezüchtet und aufgezogen werden da sie kein anderes Futter akzeptieren.
Je nach Futtersorte, sind verschiedene Vitamine usw. enthalten, welche die Fische direkt verwerten können.
Nachteile: Zum einen kann Frostfutter beim Unterbrechen der Kühlkette verderben, aber ein weitaus wichtigerer Nachteil ist die Verschmutzung der Bäche oder Seen mit Schadstoffen (Schwermetalle, Pestizide, usw.), in denen das Futter gefangen wird. Vor allem rote Mückenlarven stammen oftmals aus belasteten Gewässern. Sie nehmen die Schadstoffe auf und übertragen diese auf unsere Fische.
Auch Krankheiten können mit Frostfutter übertragen werden, z. B. Darmwürmer, Kiemenwürmer oder anderen Parasiten. Da die Eier dieser Parasiten naturbedingt (Winter) auf diese Gegebenheiten eingestellt sind, macht ihnen das Einfrosten nichts aus.
So manch einer hat sich schon gewundert, dass plötzlich Krankheiten oder Parasiten sich im Aquarium ausbreiten, obwohl keine neuen Fische eingesetzt wurden und die vorhandenen Fische schon seit Jahren gepflegt werden. Dies kann ein Grund dafür sein.
Aber auch in anderen Futterarten wie z.B. gefriergetrocknetes Futter sind schon Schadstoffe gefunden worden, vor allem bei Tubifex. Schadstoffe können in jeder Futterart vorhanden sein, hier macht Frostfutter keine Ausnahme. Es hängt letztendlich vom Hersteller ab, was in seinem Futter enthalten ist.
Tipp: Frostfutter das aus dem Meer (Salzwasser) kommt, kann ohne Bedenken verfüttert werden da dort evtl. enthaltene Fischparasiten und Bakterien, nicht im Süßwasser überleben. Genau so sollte es sich auch umgekehrt verhalten.
Jedenfalls ist uns nichts anderes bekannt. Sollte aber jemand andere Erfahrungen gemacht haben oder Berichten zufolge etwas anderes weiß, würden wir uns über Informationen diesbezüglich freuen.
Ein sehr gutes Frostfutter das wir regelmäßig verfüttern ist Artemia (Beschreibung siehe Lebendfutter). Es ist eines der unbelastetsten Frostfutter. Aber auch Artemia sollte nicht zu viel verfüttert werden, da es sehr salzhaltig und eiweißhaltig ist. Als Zusatzfutter 2-3 mal wöchentlich, ist es eine wertvolle Nahrungsergänzung.
Das Gleiche gilt für Rinderherz, höchstens 2-3 mal wöchentlich verfüttern. Wird es den Fischen zu oft gegeben, kann es zu Leberverfettung führen. Es wird meistens bei der Diskuszucht verwendet.
Die z. Zt. auf dem Markt erhältlichen Frostfuttersorten erfreuen sich einer großen Vielfalt. Auch daran kann man sehen, dass Frostfutter gerne verfüttert wird und vor allem auch Züchter dieses Futter verwenden.
Lebendfutter
Lebendfutter unterliegt den gleichen Bedingungen wie Frostfutter.
Es wird vor allem bei Wildfängen benötigt, da diese während der Eingewöhnungsphase kein anderes Futter akzeptieren. Wildfänge nehmen nur Futter an, das sich bewegt. Das gleiche gilt auch für Jungfische.
Fische die kein Lebendfutter bekommen obwohl sie es gewöhnt sind, verhungern regelrecht.
Früher haben einige Aquarianer das Lebendfutter aus den heimischen Tümpeln und Teichen gefangen. Heute ist dies meist nicht mehr möglich, da diese unter Naturschutz stehen. Zudem ist es auch nicht mehr empfehlenswert, da oftmals durch die im Teich lebenden Fische, Krankheiten übertragen werden können. Und wiederum sind andere Teiche von Industrie-Abwässern verschmutzt.
Man muss schon Glück haben wenn es in der Nähe einen kleinen naturbelassenen Tümpel gibt. Aber Vorsicht, auch hier lauern Gefahren, die man unwissentlich mit ins Aquarium einschleppen kann, z.B. Libellenlarven oder Gelbrandkäfer. Wenn sich aber jemand auskennt ist es kein Problem.
Nur in den kalten Jahreszeiten wird es schwierig sein, Lebensfutter selbst zu fangen, da in dieser Zeit, solche Tümpel, nicht genügend Lebendfutter beinhalten.
Die Alternative hierzu ist die eigene Aufzucht von Lebendfutter um z.B. Jungfische während dieser Zeit zu ernähren.
Die Nachzucht von z.B. Artemia ist einfach. Die Eier von diesem kleinen Urzeitkrebs sind in Dosen oder vakuumverpackten Beuteln in Zoofachgeschäften zu kaufen. Wie man die Eier zum Leben erweckt können sie bald in einem dafür gewidmeten Kapitel nachlesen.
Hier ein kleiner Überblick über die Tiere die man als Frostfutter oder als Lebendfutter kaufen kann.
Rote Mückenlarven
Seiner roten Färbung, der Assoziation frischen Fleisches, verdankt womöglich dieses Plankton seine Popularität. Ob lebend, gefrostet oder lyophilisiert, die Larven der Tanzmücken sind das meistgekaufte Naturfischfutter in Europa. Und tatsächlich sind einige Arten außerordentlich hämoglobinhaltig. Ihr Kolorit sowie die ständigen Schlingerbewegungen wirken auf Fische geradezu magnetisch.
Jumbomückenlarven
Die große rote Zuckmückenlarve, Chironomus cf. plumosus, findet sich im Bodengrund der meisten europäischen Seen und ist eines der wichtigsten Nährtiere einheimischer Süßwasserfische, was sie als Angelköder so gut wie unwiderstehlich macht. Eine Delikatesse nicht nur für größere Zierfische, sondern auch für andere Vivarienbewohner wie z.B. Amphibien, Wasserschildkröten, höhere Krebse und sogar für Wurm fressende Singvögel.
Daphnien
Was der ursprünglichen Aquaristik neben dem Heimerlebnis einen zusätzlichen Reiz verlieh, war die Futterbeschaffung in der Natur und da ging es vorrangig um Wasserflöhe. Offenbar ganz archaischer Jäger- und Sammlerleidenschaft verfallen, zogen Generationen von Aquarianern mit viel Zeit und den vielfältigsten Utensilien durch die Landschaft, um ein paar bunte Fischchen satt zu bekommen. Wie der Autor dieser Zeilen, erinnern sich wohl noch viele ältere Aquarianer an ihren ersten, aus Mutters Nylonstrumpf selbst gefertigten Flohkescher. Die große Nachfrage nach diesem eher nährstoffarmen Plankton lässt zumindest diese Vermutung aufkommen. Da Wasserflöhe nur eine kurze Lebensdauer haben und anfällig z.B. auf Wetteränderungen reagieren
Mysis spec.
Unsere Schwebegarnelen züchten wir bei 12 Promille Seesalzgehalt, so dass sie auch im Süßwasser einige Tage ausdauern. Sie sind die bevorzugte Kost von Seepferdchen und werden von einigen Arten und insbesondere von Wildfängen ausschließlich lebend angenommen. Aber auch alle anderen Aquarientiere, die diesen Leckerbissen bewältigen können, werden sich bei ihrem Pfleger für dieses hochwertige Futter mit Gesundheit und erhöhter Fortpflanzungsbereitschaft bedanken.
Weiße Mückenlarven
Die weißen Mückenlarven, auch Kristallmückenlarven, der Gattung Chaoborus (Syn. Corethra) sind das empfehlenswerteste Zierfischfutter, was Ihnen wohl Berufszüchter und erfahrene Liebhaber attestieren werden. Wir fangen ausschließlich die klein bleibenden Larven des Chaoborus flavicans, welche vorwiegend in klaren, tiefen Seen leben und sich räuberisch von planktischen Kleinkrebsen ernähren. Neben dem hohen Proteinanteil ist es der spezifische Gehalt ungesättigter Fettsäuren, der die Fortpflanzungsbereitschaft insbesondere von Zoophagen stimuliert.
Cyclop
Ruderfußkrebse haben für die Ernährung wild lebender Fische in den gemäßigten Klimazonen eine fundamentale Bedeutung. Ihre Larven, die Nauplien, sind für viele Fischarten in stehenden oder langsam fließenden Gewässern das unersetzliche Starterfutter und später bieten diese Kleinkrebse den Jungfischen die Nahrungsgrundlage, welche, Protein-, fett- und carotinhaltig, für stürmisches Wachstum sorgt. Dabei spielen die Algen, die von den Cyclops selbst gefressen werden und somit den Fischen als sekundäre Pflanzenkost zugute kommen, sicherlich keine unerhebliche Rolle.
Gammarus oceanicus
Obwohl der wissenschaftliche Name anderes suggeriert, kann dieser Flohkrebs, den wir von Frankreichs Westküste haben, unter extremsten Bedingungen überleben, nur sollten sich diese nicht abrupt ändern. Sogar mit reinem Süßwasser kommt er zurecht, pflanzt sich darin allerdings nicht fort. Seine Verfütterung empfiehlt sich nur, wenn ausreichend Fische vorhanden sind, die die Gamm ariden sofort aufnehmen, ansonsten kann es im Riffaquarium zu Fressschäden an Weichkorallen bzw. im Süwasseraquarium an Pflanzen kommen.
Schlammröhrenwürmer
Dass es uns gelungen ist, Tubifex langlebig zu verpacken, wird Liebhaber, Hausfrauen und Zoofachhändler gleichermaßen freuen, denn damit entfällt die leidliche Wasserpanscherei und die Gefahr der Geruchsbelästigung. Ein weiteres Plus: vor dem Verpacken müssen die Würmer sehr intensiv gereinigt und gewässert werden, was das Gesundheitsrisiko Ihrer Fische minimiert. Dieses hervorragende, eiweißreiche Futter, vor allem für Welse, sollte jedoch maßvoll gehandhabt werden, damit sich die Würmer nicht als Dauergäste im Aquarienboden einrichten.
Enchytraeen
Diese terrestrische Wurmart bereichert die Futterpalette Ihrer Fische um Fettsäuren und Proteine, die in planktischen Organismen nicht vorzufinden sind. Die Nachzucht vieler Wels-Arten gelingt oftmals nur, wenn nach einer Hungerperiode vorrangig Enchytraeen gefüttert werden. Dieses Powerfutter sollte allerdings nicht mehr als zwei- bis dreimal wöchentlich gereicht werden, da Ihre Tiere sonst verfetten könnten.
Steingarnelen
Palaemonetes varians besitzt eine sehr hohe Toleranz gegenüber Salinität und anderen Wasserwerten. Sie überleben problemlos im Süßwasser und richten, sollten sie nicht gefressen werden, keinerlei Schaden im Aquarium an. Wir verkaufen ausschließlich Futtergarnelen aus eigener Binnenlandzucht, um so die Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern oder Parasiten auszuschließen.
Seewasserrädertiere
Brachionus plicatilis eignet sich als Aufzucht Futter für die meisten Süßwasserfische und für größere Larven von Meerestieren. Seine Kultivierung bereitet keinerlei Probleme und kann in gewöhnlichem Salzwasser ab 10 Promille erfolgen. Von großer Bedeutung ist es, dass die Rädertiere möglichst mit lebenden Algen gefüttert werden, um deren optimalen Nährwert zu gewährleisten. Sollten Sie diese Möglichkeit nicht haben, können Sie es mit einem der im Internet angebotenen Spezialfutter versuchen, wobei Sie darauf achten sollten, dass es mit ungesättigten Fettsäuren angereichert ist.
Hier eine kleine Auswahl der am Markt erhältlichen Frostfutter. Aber man kann sich denken, dass hier jeder Fisch sein Lieblingsfutter hat.
- Rote Mückenlarven als Lebendfutter (klein-mittel- Jumbo)
- Rote Mückenlarven als Frostfutter + Vitamine
- Weiße Mückenlarven
- Schwarze Mückenlarven
- Daphnien (Wasserflöhe)
- Cyclops (Ruderfußkrebs)
- Bosmina (Kleinkrebse)
- Moina (Wasserfloh)
- Artemia (Urzeitkrebs)
- Mysis (Schwebegarnele)
- Gammarus (Bachflohkrebse)
- Tubifex (Schlammröhrenwürmer)
- Krill (fein, grob)
- Plankton (grün, rot)
- Rote Seewasserrädertiere
- Sandgarnelen, Cocktailgarnelen, Steingarnelen, Kristall-Garnelen
- Dillies (kleine Meeresfische)
- Stinte (Miesmuscheln, Herzmuscheln)
- Miesmuschelfleisch, Herzmuschelfleisch, Seefischfleisch, Kalmarfleisch
- Lobstereier
- Seefischrogen
- Rinderherz
- Rinderherz + Spinat (4 : 1)
- Truthahnherz
- Truthahnherz + Spinat (4 : 1)
- Discusmix (auf Basis von Truthahnherz)
- Discusfood (auf Basis von Rinderherz)
- DISCUS LIFE – basic
- DISCUS LIFE – Junior
- DISCUS LIFE - Knoblauch plus
- DISCUS LIFE - intensiv rot
- DISCUS LIFE - intensiv blau
- DISCUS LIFE - vegetable plus
- Naturnahe Diskusnahrung auf der Basis von Meeresfrüchten
- Cichlidenmix,
- Tanganjika mix
- Tropheusmix
- Malawimix
- Spezialmenü für Loricariiden
- Spezialmenü für Krebs, Krabbe, Garnele
- Spezialmenü für Schildkröten
- Spezialmenü für Koi und Goldfisch
- Spezialmenü für Phytophagen (Grünfutter)
- Spezialmenü für niedere Tiere (Mikroplankton)
- Spezialmenü für Wirbellose (Invertebrates Sp.)
Erklärung von Fachbegriffen und Inhaltsstoffen
Astaxantin:
Astaxantin ist ein typisch tierischer Farbstoff (Karotinoid). Er ist z.B. in Hummerschalen vorhanden. Es wurde festgestellt, dass Fische, die rote Krebse fressen, die Farbpigmente aus der Nahrung im Fleisch speichern. Heute werden diese natürlichen Farbstoffe künstlich hergestellt.
Gebräuchliche Karotine: Astaxantin und Cantaxantin.
Vitamin A:
Vitamin A ist an vielen Vorgängen im Organismus beteiligt z.B. am Wachstum, an der normalen Entwicklung des Menschen, am Aufbau und der Widerstandskraft der Haut und der Schleimhäute. Eine sehr wichtige Rolle spielt es bei der Sehfunktion.
Vitamin C:
Vitamin C ist wohl jedem bekannt, früher bekamen die Menschen bei Mangelerscheinungen, Skorbut. Vitamin C ist empfindlich gegen Wärme und Licht, daher sollte Obst und Gemüse wenn möglich, nach der Ernte schnell verzehrt werden.
Mitte der 90ger Jahre wurde in Peru die Vitamin C-reichste Frucht entdeckt, man nennt sie Camu Camu (Myrciaria dubia). Diese Frucht stammt von einem Strauch der in vielen Amazonasgebieten weit verbreitet ist. Camu Camu enthält 30-60 Mal mehr Vitamin C als eine Orange oder Zitrone und 10 Mal mehr Spurenelemente wie Eisen, Phosphor, doppelt soviel Proteine, Carotin, B1, B2, B3, usw.
Für uns Aquarianer ist es deshalb interessant zu wissen, weil viele Fische, die ins Wasser gefallenen Früchte fressen.
Leider ist nicht bekannt in wieweit solche Früchte von unseren Zierfischen in der Natur verspeist oder indirekt über die Nahrungskette aufgenommen werden. Denkbar und auch wahrscheinlich ist es, dass über Maden oder Fliegenlarven die aus Früchten fallen, auch die fleischfressenden Fische so eine Menge nützlicher Vitamine zu sich nehmen.
Vitamin D3:
Vitamin D3 ist für die Gesundheit der Knochen zuständig und seit langem bekannt und es hilft die Calcium- und Phosphorwerte im Blut aufrecht zu erhalten. Weitere positive Eigenschaften werden dem Vitamin D3 nachgesagt z.B. soll es vorbeugend gegen Krebs wirken.
Wichtig: Es trägt zur Knochenbildung bei Wirbellosen Tieren und zur Panzerbildung bei Krebsen und Garnele bei, sowohl im Süß- als auch Seewasser.
Vitamin E:
Vitamin E ist am Stoffwechsel der Haut und Muskeln beteiligt und ist ebenso in der Lage, freie Radikale abzufangen und so die Zelle vor zerstörenden Einflüssen zu bewahren. Somit schützt Vitamin E vor Zellschäden und schützt das Nervensystem.
Lecithin:
Ihre andere Bezeichnung lautet: Phosphatidylcholin
Lecithin ist im Wesentlichen für den Fett-Transport im Blut verantwortlich. Der Stoff wird meist aus Soja gewonnen. Auch Eigelb, Erdnüsse und Bohnen haben einen hohen Anteil an Lecithin.
Lecithin fördert die Entwicklung des Gehirns, schützt das Herz und das Kreislauf-System, fördert die Energiebereitstellung und verzögert die entstehende Ermüdung.
Luzerne:
Luzerne gilt als die älteste Futterpflanze. Sie wird auch „Königin der Futterpflanzen“ genannt. Diese Pflanze hat doppelt so viel Protein wie z.B. Soja und hat einen sehr hohen Rohfasergehalt.
Bei Hochleistungskühen führt diese Pflanze zu erhöhter Milchproduktion.
Sie ist besonders reich an Pro-Vitaminen, Kalzium, Mineralstoffen wie Eisen, Kupfer, Magnesium, Phosphor und Proteine. Diese machen 20% des Gesamtgewichts aus.
Spirulina:
Spirulina ist eine energiereiche Uralge. Die spiralförmige Mikroalge zählt zu den Cyanobakterien die man auch Blaualgen nennt. Sie enthalten außerordentlich viel Farbpigmente, Chlorophyll, Beta-Carotin und Phycocyanin, eine ganze Palette an Vitaminen und Mineralstoffen, Enzyme und Antioxidantien. Spirulina hat außerdem den höchsten Proteingehalt aller natürlichen Nahrungsmittel.
Dieser Alge wird sogar eine gesundheitsfördernde Wirkung im Bezug auf den Menschen nachgesagt z.B. bei der Verdauung, der Immunabwehr, Regulierung des Bluthochdrucks usw.
Die Alge gedeiht in salzigem stark alkalischem Wasser.